Archive for the ‘Biogas’ Category

Mit Hühnermist Strom erzeugen


PARCHIM – Seit Anfang dieser Woche kann jedermann im Stadthaus den Entwurf eines Bebauungsplanes mit dem Titel „Biogasanlage Lübzer Chaussee I“ selbst in Augenschein nehmen.

Auf der jüngsten Stadtvertretersitzung wurde die Planung gebilligt und zugleich die öffentliche Auslegung beschlossen. Noch bis zum 4. Februar sind Einwände und Stellungnahmen zum Projekt möglich. Behörden wie das Staatliche Amt für Umwelt und Natur in Schwerin, das Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie und der Landkreises Parchim haben sich dazu bereits umfassend geäußert.

Mit dem Bebauungsplan sollen die baurechtlichen Voraussetzungen für eine Biogasanlage mit einer Leistung von mehr als 500 KW elektrische Leistung sowie der Möglichkeit der Gaseinspeisung geschaffen werden. Im Mai vergangenen Jahres war bereits eine erste Ausbaustufe bis 500 KW elektrische Leistung am Standort der vorhandenen Hähnchenmastanlage nahe der Lübzer Chaussee genehmigt worden.

In der geplanten Biogasanlage sollen landwirtschaftliche Abprodukte wie Hähnchenmist verwertet und die gewonnene Wärme zur Beheizung der Stallanlagen eingesetzt werden. In einer zweiten Ausbaustufe wird die elektrische Leistung des Blockheizkraftwerkes bis 1060 KW elektrische Leistung gesteigert. Die Stromeinspeisung ist über eine Trafostation in das Netz des örtlichen Versorgungsnetzbetreibers, der Stadtwerke Parchim GmbH, geplant. Ein vorliegendes Gutachten bescheinigt den Betreibern, dass mit relevanten Geruchsbelastungen durch den Betrieb der neuen Biogasanlage nicht zu rechnen sei.

Quelle:  http://www.nnn.de/nachrichten/home/top-thema/article/1715/mit-huehnermist-strom-erzeugen-und-staelle-beheizen.html

BMF ändert Besteuerung der Erzeugung von Biogas


Seit Jahresbeginn unterliegt die Lieferung von Biogas der Regelbesteuerung. Vor dem 1. Januar wurde die Biogasgewinnung in Anlehnung an die ertragssteuerliche Beurteilung noch als landwirtschaftlicher Nebenbetrieb beurteilt und unterlag der Durchschnittssatzbesteuerung. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Steuern ist ein Anwendungserlass des Bundesfinanzministeriums (BMF) vom 27. Oktober 2010 Anlass für die Änderung zum Jahresbeginn.

In dem Schreiben unterbleibt die ertragssteuerliche Sichtweise nach dem Umsatzsteuergesetz (UStG). Stattdessen legt das Ministerium den Begriff des Nebenbetriebs allein nach der Mehrwertsteuersystemrichtlinie (MwStSystRL) aus, wodurch das erzeugte Biogas seinen landwirtschaftlichen Charakter verliert. Bislang zählte nur der Verkauf des aus Biogas erzeugten Stroms nicht als Umsatz im Rahmen eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs.

Nicht überall wo Öko draufsteht ist auch Öko drin



Eine solche Anlage produziert etwa aus Maissilage Biogas. Grundsätzlich wird
diese Herstellungsmethode vom BUND begrüßt. Foto: dapd

Der BUND in Thüringen begrüßt grundsätzlich das Angebot der Eon Thüringen, seinem Erdgas einen Anteil von Biogas zuzusetzen. Wie das Produkt allerdings vermarktet wird, erntet die Kritik der Umweltschützer.

Erfurt. Ein neues Erdgasprodukt bietet die Eon Thüringer Energie seit Anfang Januar an. „Bioerdgas für Umweltbewusste“ heißt es in einer entsprechenden Mitteilung für das Produkt „ThüringenGas.ökopur“. Doch was heißt das konkret? Für das Produkt würden dem herkömmlichen Erdgas mindestens zehn Prozent Biogas zugesetzt.Bei der Gewinnung von Biogas würde der menschlichen Ernährung wohlgemerkt keine Konkurrenz gemacht und der Ertrag sei hoch: 200 Kubikmeter Biogas ließen sich aus einer Tonne Futtermais-Biomasse gewinnen. Die Rückstände dieses Prozesses ließen sich als guter Dünger einsetzen.

Namensgebung als „Augenwischerei“

Kritisch sieht Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND), das Angebot trotzdem: „Zunächst einmal ist der Begriff Bioerdgas Augenwischerei. Es handelt sich ja um überwiegend normales Erdgas, dem dann ein bestimmter Anteil Biogas hinzugesetzt wird.“

Dass man sich mit derartigen Angeboten im Energiebereich allerdings langsam von rein fossilen Energieträgern löse, sei grundsätzlich zu begrüßen. „Es besteht jedoch immer das Problem der Flächenkonkurrenz zwischen der Nahrungsmittelerzeugung und dem Anbau zur Gewinnung von Brennstoffen“, sagt der Naturschützer.

Zusatz von Biogas geht in die richtige Richtung

In Deutschland sei man aber noch nicht an einem Punkt angekommen, „dass wir uns Sorgen machen müssten, zu verhungern.“ Grundsätzlich könnten auch mehr Flächen für derlei Anbau verwendet werden, wenn etwa die Deutschen weniger Fleisch essen würden, denn auch die Fütterung etwa von Schweinen sei letztlich lange nicht so effizient, als wenn die Menschen direkt mehr Feldfrüchte zu sich nähmen.Ein grundsätzliches Problem könne aus dem Anbau von Energiepflanzen dann entstehen, wenn ganze Landstrichte dafür genutzt würden. Zudem solle die Bezeichnung „Öko“ nur dann verwendet werden, wenn der Anbau solcher Pflanzen unter entsprechenden Standards geschehe. Allerdings müsse bei der Erzeugung kaum darauf Rücksicht genommen werden, da die Pflanzen nicht in die Nahrungskette gelangten.

Quelle:   http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Nicht-ueberall-wo-Oeko-draufsteht-ist-auch-Oeko-drin-261542439

Union bremst Biogas-Boom


Die Solarbranche hat es schon hinter sich: Weil der starke Zuwachs bei Solaranlagen mittlerweile auf den Strompreis durchschlägt, zog die Bundesregierung unter Federführung von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) in diesem Sommer die Notbremse. Um bis zu 16 Prozent wurden die Vergütungen gekürzt, die bislang für die Einspeisung von Solarstrom gewährt wurden – obwohl den Anlagebetreibern im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) höhere Sätze garantiert worden waren.

Jetzt steht den Betreibern von Biogasanlagen möglicherweise ein ähnliches Schicksal ins Haus. „Die Förderung von Biomasse läuft aus dem Ruder“, sagte der Vize-Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Michael Fuchs (CDU) am Wochenende der „Financial Times Deutschland“. „Deshalb müssen wir im nächsten Jahr die Fördersätze stärker kürzen als bislang geplant“, so Fuchs. Auf dem Kieker hat er Biogasanlagen, in denen aus nachwachsenden Rohstoffen Methan gewonnen wird, mit dem Turbinen angetrieben werden und Strom erzeugt wird. Neben den Auswirkungen auf den Strompreis müsse berücksichtigt werden, dass der Anbau von Energiepflanzen Getreideanbau verdränge und deshalb die Lebensmittelpreise steigen könnten, warnte Fuchs.

In der Pressestelle der Unionsfraktion hieß es, die Meinung von Fuchs sei nicht mit der Fraktion abgestimmt. Man wolle erst den Erfahrungsbericht des Bundesumweltministers abwarten. Dass man bei der Finanzierung von erneuerbaren Energien aber Handlungsbedarf sieht, wird dort nicht bestritten.

Manfred Gegner, Chef der Landesgruppe Berlin-Brandenburg im Fachverband Biogas, hält das für einen Generalangriff auf seine Branche. „Wenn man die erneuerbaren Energien tot machen will, dann am besten so“, sagt der Unternehmensberater aus Nauen (Havelland). Diese Politik stärke die Monopole der großen Energieerzeuger. „Biogas hat nur einen Anteil von 1,5 Prozent an der Stromerzeugung“. Für die Bauern in Brandenburg biete Energieerzeugung angesichts sinkender Subventionen für herkömmliche Landwirtschaft eine Perspektive, so Gegner.

Nach Einschätzung von Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, träfe eine Kürzung die Biogas-Branche schlimmer als die Solarenergie. Sie müsse hohe Kosten für die Rohstoffe vom Acker verkraften. Grundsätzlich sieht aber auch Fell Reformbedarf: So sollte Bioenergie nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung eingesetzt werden: Die Anlagen könnten Strom ins Netz einspeisen, wenn nicht genügend Wind wehe oder keine Sonne scheine.

In Brandenburg gehen Reformüberlegungen in eine andere Richtung. Derzeit begünstigten die Förderrichtlinien den Anbau von Mais und anderen Energiepflanzen, sagt Günter Hälsig, Abteilungsleiter im Umweltministerium. „Dagegen ist die Gülle ein weitgehend unterschätzter Energieträger“. Durch Anpassung der Fördersätze ließe sich das ändern.

Quelle:  http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11967594/485072/Bundestags-Fraktionsvize-will-Subventionen-kuerzen-Betreiber-verunsichert-Union.html