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Nicht überall wo Öko draufsteht ist auch Öko drin



Eine solche Anlage produziert etwa aus Maissilage Biogas. Grundsätzlich wird
diese Herstellungsmethode vom BUND begrüßt. Foto: dapd

Der BUND in Thüringen begrüßt grundsätzlich das Angebot der Eon Thüringen, seinem Erdgas einen Anteil von Biogas zuzusetzen. Wie das Produkt allerdings vermarktet wird, erntet die Kritik der Umweltschützer.

Erfurt. Ein neues Erdgasprodukt bietet die Eon Thüringer Energie seit Anfang Januar an. „Bioerdgas für Umweltbewusste“ heißt es in einer entsprechenden Mitteilung für das Produkt „ThüringenGas.ökopur“. Doch was heißt das konkret? Für das Produkt würden dem herkömmlichen Erdgas mindestens zehn Prozent Biogas zugesetzt.Bei der Gewinnung von Biogas würde der menschlichen Ernährung wohlgemerkt keine Konkurrenz gemacht und der Ertrag sei hoch: 200 Kubikmeter Biogas ließen sich aus einer Tonne Futtermais-Biomasse gewinnen. Die Rückstände dieses Prozesses ließen sich als guter Dünger einsetzen.

Namensgebung als „Augenwischerei“

Kritisch sieht Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND), das Angebot trotzdem: „Zunächst einmal ist der Begriff Bioerdgas Augenwischerei. Es handelt sich ja um überwiegend normales Erdgas, dem dann ein bestimmter Anteil Biogas hinzugesetzt wird.“

Dass man sich mit derartigen Angeboten im Energiebereich allerdings langsam von rein fossilen Energieträgern löse, sei grundsätzlich zu begrüßen. „Es besteht jedoch immer das Problem der Flächenkonkurrenz zwischen der Nahrungsmittelerzeugung und dem Anbau zur Gewinnung von Brennstoffen“, sagt der Naturschützer.

Zusatz von Biogas geht in die richtige Richtung

In Deutschland sei man aber noch nicht an einem Punkt angekommen, „dass wir uns Sorgen machen müssten, zu verhungern.“ Grundsätzlich könnten auch mehr Flächen für derlei Anbau verwendet werden, wenn etwa die Deutschen weniger Fleisch essen würden, denn auch die Fütterung etwa von Schweinen sei letztlich lange nicht so effizient, als wenn die Menschen direkt mehr Feldfrüchte zu sich nähmen.Ein grundsätzliches Problem könne aus dem Anbau von Energiepflanzen dann entstehen, wenn ganze Landstrichte dafür genutzt würden. Zudem solle die Bezeichnung „Öko“ nur dann verwendet werden, wenn der Anbau solcher Pflanzen unter entsprechenden Standards geschehe. Allerdings müsse bei der Erzeugung kaum darauf Rücksicht genommen werden, da die Pflanzen nicht in die Nahrungskette gelangten.

Quelle:   http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Nicht-ueberall-wo-Oeko-draufsteht-ist-auch-Oeko-drin-261542439