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Export-Stau beim Ökostrom


Schwerin (dpa). Der Ökostrom aus Mecklenburg-Vorpommern passt bald nicht mehr durch die vorhandenen Leitungen. „Wir können noch so viele Windräder aufstellen und Biogas-Anlagen bauen. Das alles nützt nichts, wenn wir den damit gewonnenen Strom nicht auch zu den Verbrauchern außerhalb des Landes bringen. Die zentrale Frage ist der Ausbau der Verteilungs- und Übertragungsnetze“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU).

Deshalb wolle er das Thema Netzausbau und dessen Finanzierung 2011 gemeinsam mit Ressortkollegen anderer Länder vorantreiben. „Die neuen Länder haben da gemeinsame Interessen.“

Erst seit wenigen Jahren produziert Mecklenburg-Vorpommern mehr Elektroenergie als Wirtschaft und Privathaushalte im Land verbrauchen. Der Grund für diese Entwicklung ist laut Seidel der enorme Zuwachs bei der Ökostromproduktion. „2005 stammten 33 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Biomasse, Biogas oder Sonnenlicht. Inzwischen sind es mehr als 50 Prozent“.

Die Inbetriebnahme des Ostsee-Windparks Baltic I zu Beginn des neuen Jahres werde das Verhältnis weiter zugunsten der erneuerbaren Energien verschieben. Bis 2020, so sehe es das Energiekonzept des Landes vor, solle sich die Stromerzeugung aus Windkraft auf gut 12 Millionen Megawattstunden verfünffachen. Die Ökostrommenge insgesamt betrug 2009 rund 3,8 Millionen Megawattstunden.

Der überschüssige Strom aus dem Norden müsse zu Großverbrauchern in den Industrie- und Ballungszentren im Westen und Süden der Bundesrepublik transportiert werden. „Dazu ist ein zügiger und gut koordinierter Leitungsbau nötig.“ Seidel nannte ein Negativ-Beispiel: „Eine neue, 70 Kilometer lange Hochspannungsleitung führt durch Westmecklenburg – endet aber in Zarrentin, weil im benachbarten Schleswig-Holstein noch nicht einmal die Planungen durch sind.“

Quelle:  http://www.nordkurier.de/index.php?objekt=nk.nachrichten.m-v&id=763619