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Hawaii setzt auf Bio und Solar


Hawaii baut im Tourismus auf Nachhaltigkeit, um die Einzigartigkeit von Flora und Fauna zu schützen und für künftige Generationen zu bewahren.

Honolulu. Unterkunft, Sightseeing, Freizeit und Transport – keine andere Insel ist so weit vom Festland entfernt wie Hawaii. Dadurch wurde sie zur Heimat für viele seltene Spezies, die es nirgendwo sonst auf der Welt zu sehen gibt. Um diese Einzigartigkeit von Flora und Fauna zu bewahren, setzt Hawaii alles daran, um die Umwelt für künftige Generationen zu bewahren und für Besucher noch attraktiver zu machen.

Bei Hotels wie dem «Volcano Guest House» auf Big Island wird auf die Kraft der Sonne gesetzt. Die authentischen, solarbetriebenen Bungalows sind auf zweieinhalb Hektar Naturwald verteilt und bestehen ausschließlich aus heimischen, wieder verwertbaren Materialien (http://www.volcanoguesthouse.com). Eine andere «grüne» Möglichkeit zu übernachten, ist das «Waianuhea Inn». Das luxuriöse «Bed & Breakfast» am Fuß des Mauna Kea ist ein perfekter Ort für alle, die malerische Landschaften, Spa-Behandlungen und feines Essen schätzen. Sonnenenergie und Regenwasser versorgen die Gäste von morgens bis abends. Wein und andere Delikatessen stammen genauso aus dem heimischen Anbau wie die verwendeten Schönheitsprodukte (http://www.waianuhea.com). Noch ist Big Island das Zentrum des Ökotourismus, doch Maui, Kauai und Oahu ziehen nach, denn umweltfreundliche Hotels sind auf Hawaii beliebter als je zuvor.

Auch im öffentlichen Verkehr zeigt sich Hawaii offen für Neuerungen. Auf jeder der Inseln können mittlerweile Biodiesel-Autos gemietet werden. Maui ist Vorreiter beim Einsatz dieser sauberen Technologie (http://www.bio-beetle.com).

Die luftige Variante des Sightseeings bietet AirVentures mit «Flight-Seeing» an. Sechs Passagiere haben in einem Flugzeug Platz und können ganz Maui umkreisen – mit einem geringeren Treibstoffverbrauch als jede andere vergleichbare Maschine (http://www.airventureshawaii.com).

Wer Bodenständigkeit bevorzugt, kann sein Talent an einem der zahlreichen Golfplätze versuchen. Vom Rasen, der durch spezielle Bewässerung Millionen Liter Wasser pro Jahr spart, bis hin zum solarbetriebenen Kurs, ist für jeden Golfer etwas dabei. Der «Hapuna Golf Course» wurde von der «United States Golf Association» kürzlich als «Golfplatz der Zukunft» bezeichnet. Auch von Biologen erntete er Lob, da beim Bau Rücksicht auf dort lebende Vogelarten gelegt wurde.

Weitere Informationen zu Hawaii gibt es im Internet unterhttp://www.gohawaii.com und http://www.hawaii-tourism.de. (wip)

Quelle: http://www.fnp.de/fnp/ratgeber/reise/hawaii-setzt-auf-bio-und-solar_rmn01.c.8565522.de.html

Welche Farbe hat der Strom?


Die Themen Umwelt und Umweltschutz sind in aller Munde. Umwelterziehung muss allerdings schon bei den Kleinsten beginnen. Darauf machen Fachleute immer wieder aufmerksam. Mit dem Bildungsprojekt »Leuchtpol« soll der Perspektivwechsel bei den Erzieherinnen und Erziehern vorangetrieben werden.

»Wir hatten anfangs keine Ahnung, wie wir einem dreijährigen Kind beibringen können, was Strom ist«, erzählte die Erzieherin Bärbel Starke aus der Kita Storchennest unlängst bei einer Fachtagung in Potsdam. »Den können sie nicht sehen, nicht anfassen, nicht riechen und nicht schmecken.« Doch dann sei sie erleichtert und erstaunt gewesen, als sie merkte, wie viel Wissen die Kinder mitbringen. Denn zunächst war ihr unklar, wie sie drei- bis sechsjährigen Kindern die Themen Energie und Umwelt vermitteln soll.

Genau diese Wissenslücke will das bundesweite Leuchtpolprojekt schließen. Unter der Voraussetzung, dass die Partner inhaltlich und politisch unabhängig blieben, gingen die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umwelt (ANU) und der Energiekonzern E.on vor zwei Jahren eine umstrittene Liaison ein. Als gemeinnützige Gesellschaft wurde das Umweltbildungsprojekt »Leuchtpol« ins Leben gerufen. Es soll Erzieher befähigen, Umweltbildung in die Kindergärten zu tragen. Dafür werden ihnen in kostenlosen regionalen Fortbildungskursen unterschiedliche methodische Zugänge und Schwerpunktthemen angeboten.

Bärbel Starke war auf so einer Weiterbildung. Jetzt ist sie in ihrer Kita für die Umweltbildung zuständig. Nicht nur durch das zur Verfügung gestellte Material war nun plötzlich viel mehr möglich, sagt sie. »Es ist schön gewesen zu sehen, dass es eine ganz andere Form der Wissensvermittlung gibt, die auch noch erfolgreicher und praxisnäher ist.« Susanne Schubert, Bereichsleiterin Pädagogik bei Leuchtpol, erläutert diese Methodik anhand des Begriffes »Lernbegleiter«. Die Erzieher fungieren nicht einfach nur als Wissensquelle für die Kinder. »Denn Bildung ist eine aktive Leistung des Kindes, nicht der Erzieher.« Genau genommen werde Kindern nichts beigebracht, sondern sie würden sich selbst bilden. Dafür bräuchten sie die Unterstützung der Erzieher als Lernbegleiter. »Außerdem ist es wichtig«, so Schubert weiter, »dass Kinder als Individuen den Erwachsenen gleichberechtigt sind und die Möglichkeit haben, sich ihr eigenes Weltbild und die eigene Wirklichkeit selbst zu konstruieren.«

Für Irene Tilly von der Fachschule für Sozialpädagogik in Aachen (Nordrhein-Westfalen) liegt genau darin das Problem. »Wir bilden an unserer Fachschule Erzieher aus. Aus unserer Erfahrung gehört Bevormundung eher zum Kitaalltag als Begleitung«, sagt die Diplom-Pädagogin. Nach Tillys Beobachtung ist Wertschätzung die beste Motivation zum Lernen. »Kinder wollen spielen und sich selbstständig ihre Welt erschließen. Dem stehen die engstirnigen Bildungsprogramme für die Kitas und deren Umsetzung entgegen.« Zudem würden bereits Kleinkinder hierzulande eher in Förderprogramme gesteckt, die vor allen Dingen den Leistungsgedanken bedienen. »Das ist politisch gewollt. Es fehlt den Kindern die nötige Wertschätzung als Motivation fürs Lernen. Jeder Mensch sollte nach seinen Fähigkeiten unterstützt und nicht aufgrund von wirtschaftlichen oder arbeitsmarktrelevanten Interessen »gefördert« werden«.

Bei »Leuchtpol« geht es deshalb nicht um Leistungen, Begabtenförderung oder Exzellenzinitiativen. Spielend sammeln die Kinder Alltagserfahrungen. Was passiert mit der Pfütze, wenn die Sonne lange scheint? Warum brennt die Kerze nicht unter Wasser und woher kommen die Schneeflocken? Die Fragen seien wichtig, nicht nur die Antworten, betonen die Projektinitiatoren. Die Philosophie hinter den Dingen werde erst sichtbar, wenn die ethischen Prinzipien der Umweltbildung mit den Kindern gelebt werden.

Das sieht auch Bärbel Starke aus der Potsdamer Kita so. Sich mit den Fragen und Ideen der Kinder auseinanderzusetzen, heiße, sie aktiv zu beteiligen und ernst zu nehmen. Dafür müssen die Kinder aus ihrer Sicht da abgeholt werden, wo sie stehen. »Strom sparen kann ich nur, wenn ich weiß, was Strom ist.« Und wie bringt sie es den Kindern nun bei? »Gar nicht«, schmunzelt sie. »Erst einmal höre ich, was die Kinder über das Thema überhaupt schon wissen. Und dann lasse ich sie einfach beobachten, was passiert, wenn plötzlich kein Strom mehr da ist. Ihre Fragen sind der Beweis dafür, dass sie irgendwie verstehen, was das ist. Ich gebe nur Impulse. Mehr nicht.«

Die gemeinnützige Gesellschaft »Leuchtpol« wurde 2008 vom Bundesverband der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung e.V. (ANU) zur Förderung von Umweltbildung im Elementarbereich ins Leben gerufen. Das Bildungsprojekt mit den Schwerpunkten Energie und Umwelt, finanziert durch die E.on AG, läuft noch bis 2012. Bis dahin haben 4000 Kindergärten die Möglichkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung konzeptionell in ihren Alltag und Bildungsplan zu integrieren. Bis jetzt haben etwa 400 Kitas aus Berlin und Brandenburg an diesem Projekt teilgenommen.

Der Zeitraum 2005 bis 2014 ist als Dekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung der vereinten Nationen (UN) ausgerufen. Weltweit finden in diesem Zusammenhang Projekte statt. Bundesweit gibt es dafür Schulprogramme und Leuchtpol für Kinder vor dem Schuleintritt. A.L.

www.leuchtpol.de

Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel/187926.welche-farbe-hat-der-strom.html